7. Canto, Kapitel 15
Das fünfzehnte Kapitel des siebten Cantos des Srimad Bhagavatam, übersetzt von Swami Prabhupada, trägt den Titel „Verhaltensregeln für zivilisierte Menschen“. In diesem Kapitel werden Richtlinien und Prinzipien vorgestellt, die für das Verhalten und die ethischen Normen von Menschen, die in einer zivilisierten und spirituell orientierten Gesellschaft leben, wesentlich sind.
Das Kapitel beginnt mit der Betonung der Bedeutung von Dharma, also von Pflichten und ethischem Verhalten, das auf spirituellen Werten basiert. Diese Prinzipien sollen das Individuum leiten und unterstützen, sowohl in persönlichen als auch in sozialen Aspekten des Lebens.
- Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit: Das Kapitel hebt hervor, wie wichtig es ist, wahrhaftig und ehrlich in Worten und Taten zu sein. Wahrhaftigkeit wird als Grundlage für Vertrauen und Integrität in der Gesellschaft angesehen.
- Gewaltlosigkeit: Gewaltlosigkeit oder Ahimsa wird als ein zentrales Prinzip beschrieben. Es beinhaltet nicht nur die physische Gewaltlosigkeit, sondern auch die Vermeidung von Worten oder Taten, die anderen Schaden zufügen könnten.
- Reinheit: Sowohl innere als auch äußere Reinheit werden betont. Innere Reinheit bezieht sich auf reine Gedanken und Absichten, während äußere Reinheit sich auf die körperliche Sauberkeit und Reinigung bezieht.
- Selbstkontrolle: Selbstkontrolle in Bezug auf die Sinne und den Geist wird als essenziell für die Aufrechterhaltung von Dharma und die Vermeidung von schädlichen Verhaltensweisen dargestellt.
- Vergebung: Die Fähigkeit zu vergeben und nachsichtig zu sein, wird als wichtige Tugend hervorgehoben. Es wird gelehrt, dass Vergebung und Geduld zur inneren Ruhe und zur Vermeidung von Konflikten beitragen.
- Mitgefühl und Großzügigkeit: Mitgefühl gegenüber anderen, insbesondere gegenüber Bedürftigen, wird betont. Großzügigkeit in Form von Almosen und Unterstützung für andere wird als wesentlicher Aspekt eines zivilisierten Lebens angesehen.
- Entbehrung: Einfachheit und Bescheidenheit im Lebensstil werden empfohlen. Entbehrungen, wie das Fasten und andere spirituelle Praktiken, sollen helfen, den Geist zu disziplinieren und das spirituelle Bewusstsein zu stärken.
- Studium der Schriften: Regelmäßiges Studium und Kontemplation der heiligen Schriften werden als wichtig für das Verständnis von Dharma und die spirituelle Entwicklung betrachtet.
Das Kapitel schließt mit der Aussage, dass die Befolgung dieser Verhaltensregeln zu einer harmonischen und ausgeglichenen Gesellschaft führt, in der spirituelles Wachstum und das Wohlergehen aller gefördert werden. Diese Prinzipien gelten als universell und zeitlos, relevant für Menschen in allen Gesellschaftsschichten und Kulturen. Sie bilden die Grundlage für ein friedvolles und erfülltes Leben, sowohl auf individueller als auch auf kollektiver Ebene.