6. Canto, Kapitel 17
Das siebzehnte Kapitel des sechsten Canto des Srimad Bhagavatam, übersetzt und kommentiert von Swami Prabhupada, trägt den Titel „Mutter Parvati verflucht Citraketu“. Dieses Kapitel schildert eine entscheidende Wendung im Leben von König Citraketu, der nach seiner spirituellen Erleuchtung und Begegnung mit dem Höchsten Herrn eine unerwartete Herausforderung durch einen Fluch der Göttin Parvati erfährt.
Nach seiner tiefgreifenden spirituellen Transformation und Begegnung mit dem Höchsten Herrn reist Citraketu durch die Universen und preist den Herrn. Während dieser Reisen kommt er in die Nähe von Kailasa, dem Wohnort von Lord Shiva. Dort sieht er Shiva in einer Versammlung von Weisen und Göttlichkeiten, einschließlich seiner Frau Parvati, auf seinem Schoß sitzend, während er über transzendentale Themen spricht.
Citraketu, nunmehr erleuchtet und frei von weltlichen Bindungen, lacht leicht und macht eine harmlos gemeinte Bemerkung über die öffentliche Zuneigung, die Shiva seiner Gemahlin in Gegenwart der Weisen zeigt. Seine Bemerkung ist nicht böswillig gemeint, sondern reflektiert seine erlangte Distanzierung von materiellen Bindungen und Konventionen.
Jedoch nimmt Mutter Parvati, die Gemahlin Shivas, diese Bemerkung als Beleidigung ihres Gatten auf und reagiert mit Zorn. In ihrem Ärger verflucht sie Citraketu, im nächsten Leben als Dämon geboren zu werden. Dieser Fluch ist von großer Bedeutung, da er Citraketus zukünftiges Schicksal dramatisch verändert.
Swami Prabhupada erläutert in seinem Kommentar die komplexe Natur dieser Interaktion und die daraus resultierenden Konsequenzen. Er betont, dass Citraketus Handlung, obwohl sie von keiner bösen Absicht getragen war, von Parvati als respektlos empfunden wurde, was ihre heftige Reaktion erklärt. Prabhupada weist darauf hin, dass selbst erleuchtete Seelen vorsichtig in ihren Interaktionen mit anderen sein müssen, insbesondere mit respektierten Persönlichkeiten.
Citraketu akzeptiert den Fluch mit Demut und Verständnis für die göttliche Ordnung. Er erkennt, dass dieser Fluch Teil seines karmischen Weges ist und nimmt ihn als Gelegenheit zur weiteren spirituellen Entwicklung an. Dies zeigt Citraketus tiefe Hingabe und sein Verständnis der transzendentalen Realität.
Das Kapitel endet damit, dass Citraketu seinen Weg fortsetzt, voller Akzeptanz für den Fluch und in dem Bewusstsein, dass jede Erfahrung, ob gut oder schlecht, ein Schritt auf dem Pfad der spirituellen Evolution ist.
Zusammenfassend illustriert das siebzehnte Kapitel des sechsten Canto des Srimad Bhagavatam die komplexe Natur spiritueller Wege und die Bedeutung von Demut und Respekt im Umgang mit göttlichen Wesen. Es zeigt auch, wie ein scheinbar negatives Ereignis wie ein Fluch eine Gelegenheit für weiteres spirituelles Wachstum sein kann.