1. Canto, Kapitel 17

Strafe und Lohn des Kali

 

 

Das siebzehnte Kapitel des ersten Cantos des „Srimad Bhagavatam“, übersetzt von A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada, setzt die Erzählung über Maharaja Parikshit und die Personifikation des Kali-Yugas fort. Es bietet tiefe Einblicke in die Art und Weise, wie die Prinzipien von Dharma (Rechtschaffenheit) und Gerechtigkeit im Angesicht der Herausforderungen des Kali-Yugas aufrechterhalten werden.

Das Kapitel beginnt mit der Fortsetzung der Begegnung zwischen Maharaja Parikshit und der Personifikation des Kali-Yugas. Parikshit, als ein gerechter und tugendhafter König, stellt Kali zur Rede für sein unmoralisches Verhalten – die Misshandlung einer Kuh und eines Stieres, die die Erde und Dharma repräsentieren. Diese Konfrontation symbolisiert den Kampf zwischen Gut und Böse sowie den Versuch, die moralische Ordnung in einer Zeit des Niedergangs zu bewahren.

Parikshit, als Hüter der Rechtschaffenheit, verurteilt Kali für seine Taten und verbannt ihn aus seinem Reich. Jedoch erkennt Parikshit, dass das Kali-Yuga eine unvermeidliche Phase in der kosmischen Ordnung ist und dass Kali einen Zufluchtsort benötigt. Er gewährt Kali Zuflucht in vier spezifischen Orten: Orten des Glücksspiels, des Alkoholkonsums, der sexuellen Unmoral und der Ansammlung von Gold. Diese Zuweisung spiegelt die Versuche wider, die negativen Einflüsse des Kali-Yugas zu begrenzen und kontrollieren.

Die Misshandlung der Kuh und des Stieres wird ausführlich thematisiert. Die Kuh steht für die Erde und die Mutter aller Lebewesen, während der Stier Dharma, die universelle Rechtschaffenheit, repräsentiert. Ihre Misshandlung symbolisiert den Verfall der moralischen Werte und der Umwelt, die im Kali-Yuga stattfinden.

Während des Kapitels offenbart sich Kali als fähig, sich schnell auszubreiten, sobald er einen geeigneten Zufluchtsort gefunden hat. Dies deutet auf die rasche Ausbreitung des moralischen und spirituellen Verfalls in der Ära des Kali-Yugas hin.

Ein weiteres wichtiges Element des Kapitels ist die Darstellung von Parikshits Engagement für den Schutz von Dharma. Trotz der Herausforderungen, die das Kali-Yuga mit sich bringt, bleibt Parikshit seiner Pflicht treu, die Prinzipien der Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit zu verteidigen.

Das Kapitel schließt mit der Betonung auf der Bedeutung von Dharma und der Rolle eines gerechten Herrschers, der sich den Herausforderungen seiner Zeit stellt. Es zeigt, wie Parikshit als Vertreter des Guten und Gerechten gegen die negativen Einflüsse des Kali-Yugas ankämpft und versucht, die moralische und spirituelle Ordnung zu bewahren.

Insgesamt bietet das siebzehnte Kapitel des ersten Cantos des „Srimad Bhagavatam“ wichtige Lehren über die Aufrechterhaltung von Dharma in schwierigen Zeiten und die Verantwortung eines Herrschers, die moralische Ordnung in seinem Reich zu schützen. Es beleuchtet den fortwährenden Kampf zwischen Rechtschaffenheit und Unmoral, der ein zentrales Thema der hinduistischen Kosmologie und Ethik ist.