1. Canto, Kapitel 1
Fragen der Weisen
Die Szene handelt im heiligen Wald von Naimisharanya, wo eine Gruppe von Weisen sich für eine tausendjährige Opferzeremonie versammelt hat. Diese Weisen, angeführt von Saunaka Rishi, sind besorgt über das Wohl der Menschheit im kommenden Kali-Yuga, einer Epoche, die von Unwissenheit, Konflikt und Irreligiosität gekennzeichnet ist. Ihre tiefgreifende Sorge bringt sie dazu, Suta Goswami, einen gelehrten Weisen, mit einer zentralen Frage zu konfrontieren: Was ist die höchste Pflicht des Menschen, besonders in diesem problematischen Zeitalter?
Prabhupada betont in seinen Kommentaren die Relevanz dieser Frage, die universell und zeitlos ist. Für ihn spiegelt die Frage der Weisen die zentrale Anliegenheit des menschlichen Lebens wider: Wie können wir den wahren Zweck unseres Daseins erfüllen und echte Zufriedenheit erlangen?
Suta Goswami, tief bewegt von der Dringlichkeit der Frage, antwortet, dass in einer Zeit wie dem Kali-Yuga, wo die Tugenden und religiösen Praktiken abnehmen, das regelmäßige Hören und Erzählen der Geschichten von Lord Krishna, wie sie im Srimad Bhagavatam präsentiert werden, der sicherste und effektivste Weg zur Selbstverwirklichung und Befreiung ist.
Prabhupada hebt in seinem Kommentar die Wichtigkeit des Bhagavatam als das „reife“ Werk von Vyasadeva hervor und wie es dazu bestimmt ist, Licht in die Dunkelheit des Kali-Yuga zu bringen. Er betont, dass das Hören von Geschichten über den Höchsten Herrn die Macht hat, das Herz zu reinigen und die Seele zur ihrer wahren Position als Dienerin Gottes zurückzubringen.
Das Kapitel legt das Fundament für das gesamte Bhagavatam und führt die Leser ein in die essenziellen Fragen des Lebens und die zeitlosen Antworten, die das Bhagavatam bietet.