6. Canto, Kapitel 3

Das dritte Kapitel des sechsten Canto des Srimad Bhagavatam, übersetzt und kommentiert von Swami Prabhupada, trägt den Titel „Yamaraja unterweist seine Sendboten“. Dieses Kapitel folgt auf die Ereignisse der Rettung Ajamilas und konzentriert sich auf die Unterweisungen, die Yamaraja, der Gott des Todes und Richter der Seelen, seinen Boten, den Yamadutas, erteilt.

Nach der Begegnung mit den Vishnudutas sind die Yamadutas verwirrt und verunsichert über ihre Autorität und die Natur der göttlichen Gerechtigkeit. Sie kehren zu Yamaraja zurück und berichten ihm von dem Vorfall, bei dem sie daran gehindert wurden, Ajamila mitzunehmen. Sie sind besonders verblüfft über die Macht des heiligen Namens und fragen Yamaraja nach der richtigen Interpretation von Dharma (Rechtschaffenheit) und Adharma (Unrechtschaffenheit).

Yamaraja, der als gerechter und weiser Herrscher der Unterwelt dargestellt wird, nutzt diese Gelegenheit, um seine Boten über die höheren Prinzipien der spirituellen Gerechtigkeit zu belehren. Er erklärt, dass es übergeordnete Gesetze gibt, die von den höchsten göttlichen Autoritäten festgelegt werden, und dass der heilige Name des Höchsten Herrn, Vishnu, die ultimative Reinheit und Erlösung verkörpert. Yamaraja betont, dass die Wiederholung des heiligen Namens, selbst wenn sie unbewusst geschieht, die Fähigkeit hat, eine Seele von allen Sünden zu reinigen.

In seinem Kommentar erklärt Swami Prabhupada, dass Yamarajas Unterweisungen darauf abzielen, den Yamadutas zu zeigen, dass die spirituelle Dimension die materielle überwiegt und dass das Verständnis von Sünde und Erlösung über die bloße Befolgung ritueller Vorschriften hinausgeht. Er unterstreicht die Bedeutung der Hingabe und des Dienstes an Vishnu als den höchsten Pfad zur Erlösung.

Yamaraja betont auch, dass wahre Gerechtigkeit und Vergebung nicht auf menschlichen Urteilen basieren, sondern auf der Gnade Gottes. Er lehrt seine Boten, dass sie keine Macht über diejenigen haben, die sich dem Dienst des Herrn widmen und dass diejenigen, die den Namen Gottes anrufen, unter dem direkten Schutz der göttlichen Autorität stehen.

Das Kapitel schließt mit einer klaren Botschaft: dass die ultimative Autorität und das höchste Ziel im Dienst und in der Hingabe an den Höchsten Herrn, Vishnu, liegt. Diese Lehren von Yamaraja unterstreichen die zentralen Prinzipien des Bhakti-Yoga und die transformative Kraft des göttlichen Namens, Themen, die im Herzen der Lehren des Srimad Bhagavatam stehen.