1. Canto, Kapitel 2

Göttlichkeit und göttlicher Dienst

 

 

Im Naimisharanya-Wald antwortet Suta Goswami weiterhin auf die brennenden Fragen der Weisen. Er betont, dass die höchste Aufgabe eines Menschen darin besteht, die Transzendenz zu erkennen und zu verehren, unabhängig vom jeweiligen Stadium des Lebens oder sozialen Standes. In einer Zeit wie dem Kali-Yuga, in der die religiösen Praktiken stark zurückgegangen sind, wird das regelmäßige Hören und Erzählen über Lord Krishna als höchstes Gut gepriesen. Dieser Prozess der „Shravanam“ (Hören) und „Kirtanam“ (Erzählen/Singen) wird als der effektivste Weg zur Selbstverwirklichung und Erlangung des ewigen Glücks beschrieben.

Prabhupada legt in seinen Kommentaren Wert darauf, die Tiefe und Wichtigkeit dieses Prozesses zu betonen. Er weist darauf hin, dass im Kali-Yuga andere yogische Praktiken oder asketische Tätigkeiten aufgrund der vorherrschenden Umstände nicht praktikabel sind. Doch das einfache Hören und Singen des Ruhmes des Herrn kann das Herz reinigen und die Seele zur Befreiung führen.

Suta Goswami verweist auch auf die vergeblichen Bemühungen der Menschen, die lediglich weltlichen Aktivitäten nachgehen, ohne ein echtes Verständnis von Dharma oder Transzendenz. Solche Aktivitäten, obwohl sie oft als religiös bezeichnet werden, werden als „Shrama Evahi Kevalam“ beschrieben – reine nutzlose Anstrengung.

Prabhupada erinnert die Leser daran, dass wahre Religion nicht ritualistisch oder dogmatisch ist. Stattdessen sollte sie dazu führen, die liebende Beziehung zur Höchsten Persönlichkeit Gottes, Krishna, wiederherzustellen. Er betont, dass das Srimad Bhagavatam dazu bestimmt ist, den Menschen diese höchste Wahrheit zu offenbaren und ihnen den Pfad der Hingabe zu zeigen.

Das Kapitel schließt mit der Vorstellung, dass alle Aktivitäten, die nicht zur Erkenntnis Gottes führen, letztlich nutzlos sind, und dass das wahre Ziel des Lebens in der Hingabe zu Krishna und im Dienst an Ihm liegt.