1. Canto, Kapitel 3

Krishna ist der Ursprung aller Inkarnationen

Im Wald von Naimisharanya setzt Suta Goswami seine Erzählung fort und widmet sich nun der tiefgründigen Geschichte der göttlichen Erscheinungen des Herrn in verschiedenen Yugas. Er listet 22 solcher Erscheinungen auf, beginnend bei den vier Kumaras und endend mit Kalki, der Inkarnation, die in der Zukunft erscheinen soll.

Prabhupada betont in seinen Kommentaren die Notwendigkeit, zwischen den verschiedenen Erscheinungsformen und Inkarnationen des Göttlichen zu unterscheiden. Er weist darauf hin, dass diese Erscheinungen nicht denselben Gesetzen von Geburt und Tod unterworfen sind wie gewöhnliche Lebewesen. Sie erscheinen aus einer speziellen göttlichen Absicht heraus und manifestieren sich aus dem Höchsten Willen.

Die Erzählung zeigt auch, wie jede dieser Erscheinungen eine besondere Rolle und Funktion hat, sei es die Bewahrung der Rechtschaffenheit, die Bestrafung der Bösen oder die Errettung der Frommen. Besonders hervorgehoben wird die Rolle von Lord Krishna als der Höchste Herr, Svayam Bhagavan, von dem alle anderen Erscheinungen und Inkarnationen ausgehen.

Prabhupada hebt in seinen Kommentaren die Einzigartigkeit von Lord Krishna hervor und betont seine zentrale Stellung im pantheonischen Spektrum der göttlichen Erscheinungen. Er erinnert die Leser daran, dass das tiefgreifende Verständnis der vielen Facetten Gottes und seiner verschiedenen Erscheinungen uns helfen kann, unsere Beziehung zu Ihm besser zu verstehen und unsere Hingabe zu vertiefen.

Zusammenfassend bietet dieses Kapitel einen kompakten Überblick über die verschiedenen göttlichen Erscheinungen in der kosmischen Geschichte und betont dabei die zentrale und herausragende Position von Lord Krishna als der Höchste Persönliche Gott.

 

 

Die 22 Inkarnationen  Krishnas:

  1. Die Vier Kumāras: Sanaka, Sanātana, Sanandana und Sanatkumāra. Sie waren Zeloten des Brahmanwissens und vermieden die materielle Bindung durch Wissen und Askese.
  2. Varāha (der Eber): Er erschien, um die Erde aus dem Ozean zu retten, indem er den Dämon Hiranyaksha besiegte.
  3. Nārada Muni: Er ist der oberste unter den Gottgeweihten und spielt eine Schlüsselrolle in der Weitergabe von transzendentalem Wissen.
  4. Nara-Nārāyaṇa Rṣi: Diese Inkarnation des Herrn meditierte im Himalaya-Gebiet, um das Pfad der Selbstverwirklichung zu demonstrieren.
  5. Kapila: Der Begründer der Sāṅkhya-Philosophie und Sohn von Devahūti. Er lehrte das Wissen des Selbst und der Materie.
  6. Dattātreya: Ein Avatar von Vishnu und Lehrer von Yoga und Tugenden.
  7. Yajña: In den Tagen von Svāyambhuva Manu, nahm der Herr diese Form an und half bei der Erhaltung der universellen Ordnung durch die Akzeptanz von Opfern.
  8. Rṣabha: Der Vater von Bharata, nach dem der Landname Bharata benannt ist. Er lehrte die Menschen, wie man ein ideales Leben führt.
  9. Pṛthu: Durch seine Führung brachte er Wohlstand auf die Erde und demonstrierte ideale Führung.
  10. Matsya (der Fisch): Er rettete die vedischen Schriften am Ende des Zeitalters von einem Dämon.
  11. Kūrma (die Schildkröte): Er half während des Quirlens des Milchozeans, indem er als Unterstützung für den Berg Mandara diente.
  12. Dhanvantari: Brachte den Nektar des Unsterblichkeits während des Quirlens des Milchozeans.
  13. Mohinī Mūrti: Eine weibliche Inkarnation des Herrn, die den Dämonen den Nektar des Unsterblichkeits entzog und ihn den Halbgöttern gab.
  14. Nṛsiṁha (der Löwenmann): Er kam, um seinen Gottgeweihten Prahlāda zu schützen und den Dämon Hiranyakashipu zu töten.
  15. Vāmana (der Zwerg): Er nahm drei Schritte und besiegte König Bali, um die drei Welten zurückzugewinnen.
  16. Parashurāma: Er zerstörte die kriegerische Klasse, die aus der Ordnung gefallen war, 21 Mal.
  17. Vyāsa: Der Compiler der vedischen Schriften, insbesondere des Vedanta-sūtra und des Srimad Bhagavatam.
  18. Rāma: Er besiegte den Dämon Rāvaṇa und zeigte die Ideale von Dharma und Tugend.
  19. Balarāma: Als älterer Bruder von Krishna spielte er eine entscheidende Rolle im Mahābhārata und unterstützte Krishna in seinen göttlichen Spielen.
  20. Krishna: Die ursprüngliche Form Gottes, die in Mathura und Vrindavana erschien und die Bhagavad-gītā lehrte.
  21. Buddha: Erschien in einer Zeit, in der die Veden missbraucht wurden, und lehrte den Pfad des Mitgefühls.
  22. Kalki: Ein zukünftiger Avatar, der am Ende des Kali-Zeitalters erscheinen wird, um die Dämonen zu vernichten und das Dharma wiederherzustellen.