1. Canto, Kapitel 4
Das Erscheinen Sri Naradas
Das Kapitel eröffnet sich mit Vyasadeva, der sich nach dem Verfassen einer Vielzahl von Veden, Puranas und der Mahabharata unzufrieden und unvollständig fühlt. Trotz seiner enormen Beiträge zur vedischen Literatur verspürt Vyasa eine tiefe innere Leere und Verwirrung über den Grund seiner Unzufriedenheit.
Inmitten dieser Selbstreflexion erscheint Narada Muni, der himmlische Weise und spirituelle Meister von Vyasa. Narada erkennt sofort den Kern des Problems: Obwohl Vyasa viele Schriften zusammengestellt hat, hat er nicht ausdrücklich und direkt die transzendenten Aktivitäten von Lord Krishna und die Höchste Bhakti (Hingabe) hervorgehoben, die der höchste Zweck des menschlichen Lebens ist.
Prabhupada legt in seinen Kommentaren besonderen Wert darauf, wie Narada die zentrale Bedeutung der Hingabe und des Dienstes an Krishna hervorhebt. Er betont, dass reine Hingabe und das Singen von Krishnas Namen die Seelenbefriedigung bringen, die Vyasa sucht.
Narada erzählt dann von seiner eigenen Vergangenheit und Transformation. In seiner letzten Geburt war er der Sohn einer Dienstmagd, wurde aber durch den Umgang mit Gottgeweihten und durch das Hören ihrer Diskussionen über Krishna zur spirituellen Erkenntnis geführt. Diese Geschichten verdeutlichen die Macht der Hingabe und wie sie das Herz transformieren kann.
Prabhupada hebt in seinen Kommentaren hervor, wie das Beispiel von Narada das Potenzial für spirituelle Entwicklung in jedem Individuum zeigt, unabhängig von seiner Herkunft oder gesellschaftlichen Stellung. Naradas Geschichte ist ein kraftvolles Zeugnis für die transformative Kraft der Hingabe und die Gnade Gottes.
Das Kapitel endet mit Naradas Aufforderung an Vyasa, das Srimad Bhagavatam zu schreiben – eine Schrift, die direkt und ausschließlich die transzendenten Aktivitäten von Krishna und den Pfad der Hingabe behandelt.
Insgesamt ist dieses Kapitel ein eindringlicher Appell an die Bedeutung der Hingabe, der durch das persönliche Beispiel von Narada und seiner Anleitung an Vyasa veranschaulicht wird.