Hingebungsvoller Dienst
Kapitel 12: Bhakti-Yoga
Hingebungsvoller Dienst
Arjunas Frage über Verehrungsformen:
Das Kapitel beginnt mit einer Frage von Arjuna. Er möchte wissen, wer mehr Wissen besitzt und sich auf einem höheren spirituellen Pfad befindet: Diejenigen, die das Unpersönliche Brahman (die formlose, allgegenwärtige Wirklichkeit) verehren, oder diejenigen, die Krishna als die persönliche Gottheit mit Form verehren.
Krishnas Antwort über Hingabe:
Krishna antwortet, dass diejenigen, die ihn mit unerschütterlichem Glauben und Hingabe verehren, sehr wertvoll sind. Sie sind fest in ihm verankert und ihre Hingabe ist stabil.
Er fährt fort zu erklären, dass diejenigen, die das Unpersönliche verehren, ebenfalls einen gültigen Pfad verfolgen, aber es ist ein schwierigerer Weg. Die menschliche Natur neigt dazu, Formen und Qualitäten zu lieben und zu verehren, daher ist die Meditation auf das Formlose für den durchschnittlichen Suchenden herausfordernder.
Die Qualitäten des wahren Hingebungsvollen:
Krishna beschreibt dann die Eigenschaften eines wahren Hingebungsvollen. Einige dieser Eigenschaften sind:
- Er hegt keinen Hass gegenüber anderen Wesen.
- Er ist freundlich und mitfühlend.
- Er ist frei von Eigentum und Ego.
- Er ist zufrieden und geistig fest.
- Er hat seinen Geist und Intellekt Krishna gewidmet.
- Er bleibt in Freude und Leid unerschütterlich.
- Er ist verzeihend.
- Er hat keine Wünsche und ist rein im Herzen.
- Er hat guten Willen für alle.
Krishna betont, dass jeder, der diese Eigenschaften besitzt und ihm aufrichtig ergeben ist, ihm sehr lieb ist.
Weitere Qualitäten des Hingebungsvollen:
Das Kapitel setzt die Liste der Tugenden fort, die einen Hingebungsvollen auszeichnen:
- Er verursacht niemandem Leid und wird auch von niemandem gequält.
- Er ist frei von Freude, Neid, Angst und Aufregung.
- Er bleibt in Ehre und Schande unberührt.
- Er ist tolerant und konstant.
- Er widmet seine Handlungen Krishna und ist zufrieden mit dem, was kommt.
Krishna versichert, dass solche Hingebungsvollen sehr wertvoll sind und er sie immer beschützt.
Der erreichbare Weg der Hingabe:
Krishna erklärt, dass selbst wenn jemand nicht über alle diese Tugenden verfügt, er durch aufrichtige Hingabe zu ihm gelangen kann. Selbst der größte Sünder kann durch den Pfad der Hingabe gereinigt werden. Geschlecht, Kaste, Status oder Hintergrund sind nicht relevant; jeder, der sich Krishna mit Hingabe zuwendet, wird von ihm angenommen.
Fazit:
Das zwölfte Kapitel der Bhagavad Gita legt den Schwerpunkt auf den Pfad der Hingabe (Bhakti) als eine zugängliche und effektive Methode der spirituellen Verwirklichung. Krishna betont die Bedeutung von Liebe, Glauben und Hingabe an das Göttliche und stellt fest, dass diese Form der Verehrung sowohl erfüllend als auch erlösend ist. Das Kapitel schließt mit einer erhebenden Botschaft der Inklusivität, die besagt, dass jeder, unabhängig von seinem Hintergrund oder seiner Vergangenheit, durch Hingabe zu Krishna gelangen kann. Es ist eine Erinnerung an die allumfassende und bedingungslose Liebe Gottes zu seinen Hingebungsvollen.