Was ist Leben
Wo Gott ein Fragment seiner Selbst auf transzendentalem Weg in die Materie einbringt, beginnt das Leben, entstehen Stoffwechsel und Wachstum sowie Vergänglichkeit mit dem einzigen Ziel, Bewußtsein zu erlangen.Leben kann nur verstanden werden, wenn es in Bezug zum Tod und der individuellen Seele, dem eigentlichen Lebewesen im Körper betrachtet wird. In den Vedischen Schriften wird das Konzept von Leben und Tod als integraler Bestandteil des metaphysischen Zyklus von Samsara dargestellt. Dieser Zyklus repräsentiert die fortwährende Abfolge von Geburt, Leben, Tod und Wiedergeburt, die sich durch die spirituelle Entwicklung eines Individuums hindurchzieht, bis die Befreiung, bekannt als Moksha, erreicht wird.Innerhalb dieses Rahmens spielt das Prinzip des Karma eine zentrale Rolle. Es wird verstanden als das Gesetz von Ursache und Wirkung, wonach die Handlungen eines Individuums in einem Leben die Umstände seines nächsten Lebens bestimmen. Gutes Karma, erworben durch ethisches Handeln und die Einhaltung von Dharma (Pflichten), führt zu einer günstigeren Wiedergeburt und nähert das Individuum der Erlangung von Moksha. Des Weiteren wird der Atman, die unsterbliche Seele, als das wahre Wesen des Menschen betrachtet. Im Gegensatz zum vergänglichen physischen Körper, durchläuft der Atman den Zyklus von Samsara, bis die endgültige Erkenntnis seiner Einheit mit dem universellen Bewusstsein, Brahman, erreicht wird. Diese Erkenntnis markiert den Übergang zur Befreiung von den Zyklen von Geburt und Tod. Atman , also die individuelle Seele, stehet in ständiger Verbindung zu der göttlichen Lebensenergie, Prana genannt. Diese Lebensenergie steuert den Stoffwechsel und das Wachstum, erhält die Sinne und ermöglicht Intelligenz und Bewußtsein sowie die Verwendung von Geist. Moksha, die Befreiung von der illusionierenden Sichtweise der körperlichen Gebundenheit als das ultimative Ziel im Leben, symbolisiert die Befreiung von den Fesseln von Samsara. Dieser Zustand transzendentaler Erkenntnis impliziert nicht nur das Ende der physischen Wiedergeburten, sondern auch das Erreichen eines Zustandes ewigen Friedens und spiritueller Vollkommenheit. Zusammenfassend betrachten die Vedischen Schriften Leben und Tod als dynamische Elemente eines kontinuierlichen spirituellen Prozesses, der auf die Realisierung tieferer Wahrheiten und letztlich auf die Befreiung von der materiellen Existenz abzielt.